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Madeleine Boschan »What lays bare in me«

Ausstellungen

Die Plastiken von Madeleine Boschan lassen die Schichten historischer, emotionaler und spiritueller Absichten erfahren, die menschengemachten Orte und Räumen ausmachen.

Das Verhältnis von Raum und Körper und die sich daraus ergebenden Implikationen stellen eine entscheidende Konstante in Boschans Werk dar. Ihre Arbeiten ähneln rätselhaften Portalen von archaischer Qualität, wie Stätten einer längst vergessenen Kultur und ihrer Riten. In ihrer Nähe entsteht eine Energie, die Gedanken und sogar Körper zum Schwingen bringt.

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Madeleine Boschans Plastiken lassen die Schichten historischer, emotionaler und spiritueller Absichten erfahren, die alle menschengemachten Orte und Räume kennzeichnen. Sie wirken mitunter archaisch – wie Stätten eines vergangenen Kultes.

Strukturelle Klarheit, Symmetrie, scharfe Kanten und glatte Flächen sprechen von Boschans Absicht, die unübersichtlichen Mechanismen der Natur zu überwinden. Dabei spielen soziale und ethische Fragen eine wichtige Rolle: Wo und wie kann Begegnung stattfinden? Wie ist es möglich, dass man zusammentrifft?

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Die Ausstellung zeigt eine Serie aus sieben anmutigen und fragilen Plastiken. Durch ihre jeweils abweichende Winkelung entwickelt jede einzelne Skulptur ihre eigene, spezifische Anziehungskraft, die durch ihre eigenständige Farbigkeit aus der für Boschan charakteristischen Farbpalette noch bestätigt wird.

Die ausgestellten Arbeiten zeigen, dass Architektur mehr ist als nur das dem Menschen ureigene Bestreben, ein Dach über dem Kopf zu haben. Vielmehr stellen sie gesellschaftliche und ethische Fragen wie ‘Wo und wie kann Begegnung stattfinden?’

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Als Ausgangspunkt für ihre Arbeit zieht Boschan Epochen und Orte heran, in denen Architektur bestrebt war, Form, Funktion und Körper konstruktiv zusammenzuführen. So dienen ihr etwa die griechische Antike, die Aufklärung, die Moderne, der Art déco, die Bauhaus-Bewegung oder der Brutalismus als Inspiration, die diese konstante Entwicklung beschreibt.

Madeleine Boschan (*1979, Braunschweig) lebt und arbeitet in Berlin. Von 2000 bis 2006 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei John M. Armleder und 2002 an der Ecole d’Art du Havre, Le Havre, Frankreich. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Solo- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und außerdem in Spanien, Belgien, Israel und in den USA gezeigt.

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Text: Florian Langhammer
Fotos: Florian Langhammer

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